Literarische Schreibweisen des fotografischen Akts bei Flaubert, Proust, Perec und Roche
Im Rahmen der Förderungsprofessur des Schweizerischen Nationalfonds zum Thema „Intermaterialität“, welche der Literaturwissenschaftler und Konzert-Querflötist Thomas Strässle 2009 an die Hochschule der Künste Bern holte, hat Johanne Mohs dissertiert. Es ist dies die erste Dissertation in der HKB-Forschung, die nun im transcript-Verlag veröffentlicht wurde. Die 32-jährige Literaturwissenschaftlerin widmete sich dem Thema der Wechselwirkungen zwischen Literatur und Fotografie.
In ihrer Dissertation Aufnahmen und Zuschreibungen – Literarische Schreibweisen des fotografischen Akts bei Flaubert, Proust, Perec und Roche untersuchte Johanne Mohs literarische Auseinandersetzungen mit der Fotografie seit ihrer Erfindung durch Louis Daguerre im Jahre 1839. Anhand dreier Beispiele konnte sie exemplarisch zeigen, wie Mitte des 19. Jahrhunderts mit Gustave Flaubert, Anfang des 20. Jahrhunderts mit Marcel Proust und in den 1960er und 1970er Jahren mit Denis Roche und Georges Perec wichtige Vertreter der französischen Literaturgeschichte fotografische Aufnahmeprinzipien auf ihre Schreibweise übertragen. Je nach Stand der Fototechnik geraten dabei andere Verfahren und fotografische Unternehmungen in den Blick – die Kalotypie in der Reisefotografie des 19. Jahrhunderts, die Visitkartenfotografie, die Polaroid-Technik und der Selbstauslöser.
Auch im Rahmen der Förderungsprofessur „Intermaterialität“ erschienen ist der von Thomas Strässle, Christoph Kleinschmidt und Johanne Mohs herausgegebene, beim transcript-Verlag veröffentlichte Tagungsband Das Zusammenspiel der Materialien in den Künsten. Theorien – Praktiken – Perspektiven mit Beiträgen von u.a. Monika Wagner und Dieter Mersch.
ISBN: 978-3-8376-2491-5
Verlag: transcript (Reihe: Lettre)
Umfang: 260 Seiten
Neueste Kommentare