
Darija Davidović, (she/her), Dr.phil., ist Postdoktorandin im SNF-Forschungsprojekt
«Ästhetisierung von Kriegsgewalt in zeitgenössischen performativen Künsten» am Institut
Praktiken und Theorien der Künste der Hochschule der Künste Bern (HKB). Im Rahmen des
Forschungsprojekts ist sie für das Teilprojet B zuständig, in dem sie u.a. zu zeitgenössischem
Theater aus der Ukraine forscht, das sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit
2022 auseinandersetzt. Dabei untersucht sie den Einsatz von autobiografischen
Kriegsnarrativen sowie das Spiel mit ‹temporary theater practitioners› (Mumford/Garde 2015)
als dokumentarische Praktik im zeitgenössischen Theater.
Sie studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Katholische Theologie an der Ludwig-
Maximilians-Universität München und hospitierte und assistierte an Theatern in Deutschland
und Österreich. Mit ihrer Dissertation «Umkämpfte Kriegsvergangenheit(-en):
Geschichtspolitische Strategien im serbischen und kroatischen Gegenwartstheater»
promovierte sie 2023 mit Auszeichnung an der Universität Wien, am Institut für Theater-, Film-
und Medienwissenschaft bei Prof. Dr. Stefan Hulfeld. Darin untersucht Davidović, wie
Gegenwartstheater aus Serbien und Kroatien die jugoslawischen Zerfallskriege reflektiert und
als geschichtspolitische*r Akteur*in in revisionistische erinnerungspolitische Diskurse
interveniert. Für ihre Forschung erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien: Im
Rahmen ihres Doktoratsstudiums forschte von 2016 bis 2017 als Marietta-Blau-Stipendiatin in
Serbien, Kroatien sowie in Bosnien und Herzegowina. Sie war u. a. Stipendiatin der Universität
Wien, University of Warwick, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Zeit-Stiftung und der Literar-
Mechana sowie Research Fellow am Theater Museum Belgrad. Ihre Forschungsschwerpunkte
sind Theater und Erinnerung, Theater und Krieg, postjugoslawisches Theater, zeitgenössische
Kunst im Exil, ukrainisches Gegenwartstheater im Kontext von Krieg, postjugoslawische
Erinnerungskulturen sowie kulturwissenschaftliche Erinnerungs- und Gedächtnisforschung.
Seit Juli 2024 leitet sie gemeinsam mit Dr. Orhan Kaya das von ihr initiierte Forschungsprojekts
«Artistic Practice in Exile – A Comparative Study of Kurdish and Ukrainian Artists in
Switzerland», das im Rahmen des «Junior Scholars Program: BFH transversal» der Berner
Fachhochschule gefördert wird. Sie ist Vertrauensdozentin der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Mitglied bei der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) – einem kollaborativen
Netzwerk von rund 65 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und
Aktivist*innen, die auf unterschiedlichste Weise zu Pluralistischen Erinnerungskulturen
arbeiten und forschen, Mitglied der Gesellschaft für Theaterwissenschaft (GTW), der
International Federation for Theatre Research (IFTR) und der Memory Studies Association
(MSA). Gemeinsam mit dem Schriftsteller Marko Dinić kuratierte und moderierte Darija Davidović Diskussionsveranstaltungen zum Thema Krieg und Kunst, bei den u.a. Eva Menasse,
Milica Tomić, Ronya Othmann und Wolf Böwig zu Gast waren. Seit Dezember 2023 engagiert
sich Darija Davidović an der HKB hochschulpolitisch und vertritt gemeinsam mit Cornelius
Palmbach die Interessen des Mittelbau Forschung der HKB.
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